Fuerteventura 2007

Reisebericht vom 30.04 – 14.05.07.

 

Reisefieber:

 

Es ist soweit!

Nach langer Durststrecke, rückt unser Fuerteventura- Urlaub wieder in Augennähe. Der Gedanke, die Insel wieder hautnah erleben zu dürfen,  treibt uns wieder mal die große Aufbruchstimmung in die Glieder. Es wird mittlerweile der fünfte Besuch sein und das allgemeine Interesse daran, hat in all den Jahren keinesfalls gelitten. So in Urlaubsgedanken schweifend und so vom Fernweh gepackt, ist die Vorfreude ist einfach nur riesig. Freude auch daran, vielleicht das ein oder andere bekannte Gesicht wieder zu sehen. Ja wir haben es wieder: Das seltene, kribbelige jucken im Nackenfleisch, das Gefühl, was man auch als Reisefieber kennt...

 

Diesmal werden wir uns mehr Zeit nehmen Land und Leute besser kennen zu lernen. Für eine ausreichende Mobilität ( Jeep ) ist schon gesorgt, sprich gleich mit gebucht worden. Einige neue abenteuerlichen Touren sind schon abgesteckt und unsere derzeitigen Ortskenntnisse schreien förmlich nach Expansion. Mal sehen wie weit wir mit den verbesserten, aber noch recht lückenhaften Sprachkenntnissen zurechtkommen werden. Zum Kaffee Trinken, Bier bestellen ganz wichtig, oder vielleicht für ein wenig ungewollte, kommunikative Verwirrung zu sorgen, reicht es ganz bestimmt.

 

Als Unterkunft - und das schon zum dritten mal - haben wir das Hotel Buganvilla im Süden Jandias auserkoren. Jenes schnuckelige Hotel Jandias, welches super gelegen und unseren derzeit wohnlichen Maßstäben entspricht. Der Gedanke daran macht uns jetzt schon Freude, all die netten Leute vom Personal wieder treffen zu dürfen, welche im letzten Jahr so gut für uns gesorgt hatten.

 

Ja, es gibt "viel zu tun" auf Fuerteventura.

Auch dieser Urlaub wird auf jeden Fall mehr sein, als nur 14 Tage "AI"... Wir sehen uns!

 

¡Hasta pronto!

 

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Fuerte 2007 / 1

Hotel Buganvilla

Hotel Buganvilla (2007)

 

Zum 3ten mal besucht und da bisher versäumt das Hotel einmal vorzustellen, möchten wir dass an dieser Stelle einmal nachholen:

 

Das Hotel Buganvilla, eine 4 Sterne Anlage die ausschließlich über "Alltours" oder auch "TUI (NL)" gebucht werden kann. Mit etwa 260 Betten, gehört es zu den kleineren Unterkünften. Recht nah an den Stränden Jandias ist die Lage geradezu ideal und das kühle Nass, keine 10 Min entfernt.

Die Hotel Anlage wurde Ende der 80er Jahre erbaut. Architektonisch in U-Form gestaltet, sind ein Großteil der Wohnungen, zellenförmig in Süd- Lage ausgelegt. Pool und Liegemöglichkeiten sowie Poolbar, sind in einem wohl begrünten, Südseehaften Ambiente eingebunden. Die Zimmer sind geräumig sowie recht komfortabel eingerichtet. Viel Platz für Gepäck, gute Betten und einen Kühlschrank. Die Sanitäre Einrichtung gestaltet sich ebenfalls recht komfortabel.

 

Hier nun ein paar Bilder:

 

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Fuerte 2007 / 2

Sonne, Sand und das Meer..

An dieser Stelle laden wir euch ein, uns zum Strand zu begleiten:

Zu unseren liebsten Beschäftigungen auf Fuerteventura, zählen natürlich die herrlichen, sehr erholsamen Strandwanderungen. Kilometerweit und gespickt mit vielen Pausen, hatten wir uns da reichlich Zeit zum Wasser planschen genommen. Ein wirkliches Highlight unserer Reise, was uns immer wieder aufs neue begeisterte. Ja, zwei Wochen kamen einem bei so viel Superurlaub schon ziemlich kurz vor. Unser Zeitgefühl jedenfalls, war mal wieder nicht vorhanden.

Das Meer rund um Fuerte ist ein regelrechter Jungbrunnen und macht einen einfach nur Fit. Das Salzwasser lässt Wunden schneller heilen, lindert Hautprobleme und trägt mächtig zur Bräunung bei. Anfang Mai ist das Wasser mit seinem 19° - 22° noch recht frisch, aber dennoch ein Vergnügen. Aufgetankt von der Sonne war dies so eine willkommene Abkühlung. Schon nach ein Paar Tagen, hatten wir keinerlei Probleme mehr damit, ins kühle Nass zu hechten. Ebenfalls angenehm war es, trotz des manchmal größeren Menschenauflaufs in Richtung Strand, diesen nie überfüllt vor zur finden. Bei der Länge von über 20 km war das ja auch nicht möglich und schnell verlor sich alles in der Weite dieser herrlichen Sand und Wasserwelt.

Ja, wir sind vielen Menschen am Strand begegnetet und gar bei manchen konnte man deren Urlaubslaune förmlich aus dem Gesicht ablesen:

Da waren die zufriedenen normal-Touristen und die von Morgens bis Abends Sonnenhungrigen. Dann wieder huschten die Eiligen an uns vorbei. Da waren die Unentschlossenen und die sich am Strand stetig Streitenden. (Unglaublich) Da begegneten wir auch einheimischen Familien, die mit Kind und Kegel ihren Spaß hatten. Vor allem aber sehr vielen, nackten Menschen. Es waren erstaunlicherweise nur die Älteren, die offensichtlich kein Geld für eine Badehose oder Badeanzug hatten. FKK auf Fuerte. Wie seltsam und zugleich lustig anzuschauen. Ohne als Moralapostel da stehen zu wollen, konnten wir uns und auch anderen Passanten das ein oder andere Kopfschütteln nicht verkneifen. OK, jeder wie er möchte, aber "hübsch", hat es nicht wirklich ausgesehen...

 

Eines unserer Strandrituale war es ab und an, die quirligen sonst so scheuen Fische zu füttern und das Meer war voll davon! Bewaffnet mit einer Tüte Gebäck aus dem Rucksack, ging es dann knietief ins Wasser. Schon nach den ersten Bröckchen war im Wasser der Teufel los. Erst kamen die Kleinen und lockten so die größeren Fische an. Letztendlich waren auch die ganz Großen, wie zum Beispiel die Goldbrassen mit von der Partie. Das immer klare Wasser ließ es zu, dieses wirre Treiben im Meer zu verfolgen. Was für ein Specktakel: Man steht im Wasser und um einem herum die unzähligen - teils mit Hechtsprüngen - nach Futter schnappenden Fische. Dann waren da noch diese schelmischen Möwen. Jene welche, die schlitzohrig nach und nach unauffällig an die tobende Meute heran paddelten und nur darauf aus waren, einen von ihnen zu erwischen.

 

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Fuerte 2007 / 3

Das Wetter (2007)

Worüber man sich erfreulicher weise auf der Insel am wenigsten Gedanken machen muss ist das Wetter. Das stetig warme und ausgeglichene Klima welches sich nicht an Jahreszeiten stört, ist auf der Welt einzigartig und an dieser Stelle absolut erwähnenswert. Gerade auch aus dem Grund, weil einem unser Sauerlandwetter Daheim zu oft einem ans Gemüt kratzt.

Ja Wetter auf Fuerte präsentiert sich fast immer ausgeglichen und weil die Sahara nicht weit entfernt wüstenhaft- trocken. Die große Hitze der Sahara, vor allem in den Sommermonaten,  wird meist von den Passatwinden der Kanaren fern gehalten.

 

Zugegeben, hat sich dieses Thema ganz oben in den Top-10 unserer Reisekriterien etabliert. Wer es mag wie wir, hat bestimmt auch nichts dagegen, solch ein Klima das ganze Jahr zu genießen.

Wintermuffel? Wir haben grundsätzlich nichts gegen Jahreszeiten, aber immer Warm? Das wäre schon prickelnd...

Wirklich schlechtes Wetter ist auf "Fuerte" selten, obgleich es durchaus vorkommen kann, das einem der Nord-Ost Passat kräftig um die Ohren weht. Besonders an den Stränden ist der Wind immer present. So kann man die Luft schon mal als kühl empfinden, oft dann, wenn die Windrichtung auf West und die dort seltenen, kurzlebigen Tiefs durchziehen. Im Süden der Insel (Jandia) weht dann der Wind von den Bergen herab und fegt einem mächtig den Sand um die Beine. Regen, welcher dann vom Himmel fällt, kommt meistens gar nicht richtig am Boden an. In den Wintermonaten jedoch fällt dieser schon mal kräftiger, oder auch extrem Unwetterartig aus.

Regen auf diesem Riesensandkasten oft nur ein kurzes, kaum wahrnehmbares Intermezzo. Von den Urlaubern begrüßt, von den Einheimischen vermisst, gibt es innerhalb eines Jahres bei einer Durchschnittstemperatur von etwa 23°, nur etwa 40 ernstzunehmende Regentage.

Nervige Wetterkapriolen so wie in Deutschland gibt es nur selten!

Nun aber zu "unserem Wetter":

Wie schon erwähnt, verbrachten wir unseren Urlaub in den Zeitraum, vom 30.04 – 14.05.07. Die erste Woche gestaltete sich öfter mal Bewölkt, mit moderaten 21–23° warm. Mäßiger, teils kräftiger Wind, um Nord- Ost - und wir hatten einen etwa 5 minütigen Nieselregen, so einen, wie oben beschrieben. Eigentlich schon Ideal um sich wohl zu fühlen, aber es kam noch besser. In der zweiten Woche nahm der Wind ab und es wurde richtig warm. Durchschnittlich 30° wurden es ab dann jeden Tag! Aber diese Temperaturen konnte man recht gut aushalten, da die Luftfeuchtigkeit zugleich abnahm. Oft saßen wir Abends beim Essen, in dem von der Sonne aufgeheiztem Hotel, bei über 30° in "langen Klamotten" und haben überhaupt nicht geschwitzt!

Das Meer beruhigte sich Zusehens, welches sich in der Woche zuvor, noch recht aufgebraust zeigte. Interessant auch, das dieses Geschehen - wie schon bei vergangenen Reisen - bei den wechselnden Mondphasen, bes. bei Vollmond zu beobachten war: „In Mayo auch, so isse Jandiia Weta iima norrmall", so die Aussage unseres freundlichen Kellners. Vom vielbefürchteten Klimawandel scheint niemand etwas zu wissen. Dieses Problem sieht man hier unten offensichtlich mit anderen Augen. Wetter? Hier nur selten ein Thema!

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Fuerteventura 2007 / 4

An der Westküste (1)

Auf nach El Jable

Unsere abenteuerlichen Ausflüge durch die kargen Weiten der Insel, gehörten auch in diesem Jahr zu den besonderen Erlebnissen. Es war wieder dieses irre Feeling, in einem offenen Wagen durch die so unwirklich anmutende Landschaft zu stauben.

(2007 war dies noch möglich, ist jetzt alles Naturschutzgebiet) Auf den Bergen und an den Küsten zu verweilen, dessen native  Schönheit zu genießen und dabei die Sinne baumeln zu lassen. Fuerteventura hat viele Gesichter, welche auf Anhieb nicht so leicht zu entdecken sind. Die beste Voraussetzung ist hier, man nimmt sich die nötige Zeit und vor allem, man schaut genau hin.

Tipp: Wer wie wir Offroad unterwegs sein möchte, sollte auch "Offroad" mäßig ausgerüstet sein. Dann wird jede Tour eine echtes Abendteuer...

Eines unserer Highlights war und ist die Tour durch "El Jable" zur Westküste. Zu den Teil der Insel, welcher so unerklärlich faszinierend auf uns wirkt. So allein und durch nichts anderem abgelenkt. Vereint mit den Urelementen unseres Planeten zog uns die Gegend in seinen Bann. Einfach Genial und immer noch schwer mit Worten, dafür besser mit Bildern zu beschreiben

...unser Tiger (Wrangler Benziner Jeep) mit Allradantrieb. Ein Besser ist das auf solchen Wegen.

Aufpassen mussten wir beim tanken: Anzeige nach oben heisst Tank leer, nach Unten, Voll!!!

Nach den Ziegen, den "Cabras", sind diese putzigen Tierchen wohl das zweite Wahrzeichen Fuerteventuras: Die Erdhörnchen.

Neugierig, zahm und stets hungrig! So manche Tüte "Leckerlies" haben wir mit ihnen geteilt...

 

 

Sehenswürdigkeiten sind leider rar und es gibt eigentlich nur wenige Orte auf Fuerte, wohin es sich zu pilgern lohnt. So ist man dort hin oft auf Straßen unterwegs, welche dann plötzlich im Nichts enden, oder gar nur mit dem richtigen Fahrzeug zu erreichen sind. Ja, wir mussten oft weit durchs Unwegsame, aber es hat einfach Spaß gemacht und hat sich auf jeden Fall gelohnt. Den nicht nur die größeren Orte, wie Betancuria, Antigua oder La Oliva etc. waren uns einen Besuch wert.

 

 

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Fuerte 2007 / 5

Westküste (2)

La Pared

Wann immer wir auf Fuerte "touren", erlauben wir uns stets einen kleinen Abstecher nach dem kleinen Ort La Pared. Jener Ort an der Westküste, welcher durch seine Lage und mit seiner lebendigen, oft wilden Küste beeindruckt. Das abgeschiedene, einsam gelegene "Pueblo" wird hauptsächlich von Einheimischen bewohnt. Noch vom großen Bau- und Tourismusboom verschont, hat diese Ecke Fuertes noch nicht viel von seinem Charme verloren.

OBEN: Blick vom Restaurant "Bahia La Pared" auf den Ort.

Das dort einzige Hotel (Costa Real) hatte vor längerer Zeit seinen Betrieb eingestellt. Angeblich Insolvent wegen schlechtem Managements und ungenügender Auslastung, so unsere Recherche.

Ja, La Pared gilt für die Genießer unter den Urlaubern schlichtweg als Geheimtipp.

Das ist Fuerte pur und ist ideal für Ruhe suchende. Wer dort den üblichen Touristen Trubel sucht, ist da sicherlich fehl am Platz. Wie bei allen, sollte man sich auch dort ausgiebig Zeit nehmen und den einen oder anderen, sich lohnenden Fußmarsch nicht scheuen.

 

Einen richtigen schönen Sonnenuntergang zu beobachten, ist den meisten Urlaubern auf Fuerte leider verwehrt.

Die Touristenhochburgen befinden sich im Osten der Insel und die Sonne geht nun mal im Westen unter.

Leider haben es auch wir nicht ganz geschafft. Aber, wir waren ja nicht das letzte mal da...

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Fuerte 2007 / 6

Die Westküste (3)

Ajui

Eine der wildesten Ecken Fuertes ist wohl die Küste bei Ajui.  Selten haben wir Wasser so "bewegt" gesehen. Ein tosen und krachen an allen Ecken!  Bes. Interessant, die von der Natur geschaffenen schwarzen Höhlen, welche sich entlang der Steilküste erstrecken. Ein faszinierender und zugleich unheimlich anmutender Ort, den jeder mal besuchen sollte.

Übrigens: Den besten und zugleich günstigsten Kaffee auf Fuerteventura, haben wir in Ajui getrunken! In der kleinen Bar direkt am schwarzen Strand

Ehemals Hafen, von Piraten und allerlei Scharmützel heimgesucht, trifft man heute als Tourist in Ajui nur noch auf wenig Spuren dieser Zeit. Schade, gerade aus dem Grund hätte hier man mehr "Geschichte pflegen" können. Trotzdem war es auch hier lohnenswert mal vorbei zu schauen!

 

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Fuerte 2007 / 7

Auf den Spuren der Guanchen (1)

Pajara

Von Jandia gerade mal 60 gemütliche Auto Minuten entfernt liegt der Ort Pajara. Schon auf den ersten Blick spürten wir diesen so dörflichen Charme dieses Ortes. Fast Überall wurden wir freundlich begrüßt und wir hatten den Eindruck nicht als Fremder zu gelten.

Ja, Abseits des Tourrissmuss wurden wir oft positiv überrascht.

 

Die Plaza ziert ein eselbetriebenes Wasserschöpfrad (noria) aus dem 19. Jahrhundert. Solche Norias dienten noch vor Jahrzehnten zum Bewässern der Felder.

 

 

Die Hauptstraße Pajaras

 

 

Kirche Nuestra Señora de Regla

 

Im wohlhabenden Ort Pajara liegt wie eine Oase im Tal zwischen 600 Meter hohen Bergen, der größte ist der Fenduca mit 609 Metern

Inzwischen wissen wir das für Einheimische dass Leben auf Fuerte ein hartes Brot ist. Gerade aus diesem Grund es war immer wieder erstaunlich mit anzusehen, mit welcher einer Lebensfreude und Herzlichkeit die Dinge des Alltags erledigt wurden. Das Lachen der spielenden Kinder, in ihrer hemmungslosen Sorglosigkeit. Der herzliche Umgang Menschen untereinander und gegenüber Fremden.

Dies zu beobachten und zu spüren war einfach ein Genuss! Ja, wie weit doch von Deutschland weg waren...

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Fuerte 2007 / 8

Auf den Spuren der Guanchen (2)

Alten Pfade, neue Wege 

Um etwa 500 v. Christus begann die Besiedlung der Kanaren in mehreren Schüben aus Nordafrika und später auch aus Europa. Die Siedler fanden bereits existierende Königreiche der Guanchen vor. Ausgrabungen von div. Gegenständen und seltene Funde von Menschenknochen, belegen bis Dato die Existenz einer steinzeitlichen Besiedlung Fuerteventuras.

 

Und es gibt sie! Winzige Oasen welche aus der kargen Landschaft mutig hervorragen. Die Insel war vor Jahrhunderten ein grünes Paradies. Wohl kaum vorstellbar bei solchen Anblicken.

 

Die Straßen in den Bergen sind nichts für schwache Nerven.

  - Jene Altkanarier, auch "Guanchen" genannt, lebten schon Jahrhunderte lang auf der Insel lange bevor diese überhaupt entdeckt wurde. Sie hinterließen  laut weniger Aufzeichnungen, den ersten "Conquistadores" ein paradiesisches Erbe. Wann und wie viele Guanchen auf der Insel lebten und vor allem, wohin viele von ihnen verschwanden, ist Forschern bis heute noch ein Rätsel. Einige Hinweise aus dieser Zeit, findet man in Antigua und unter anderem auch in Betancuria. -

 

 

Öfter mal anhalten machen und staunen...

 

 

- Erste Auseinandersetzungen der Guanchen mit Eroberern häuften sich. Nach der Eroberung Fuerteventuras von Jean de Bethencourt um 1400, wurde die Insel von Franziskanermönchen, nach und nach christianisiert. Letztendlich wurde sie und andere Teile der Kanarischen Inseln, von der spanischen Krone unterworfen und die Kultur der Ureinwohner nahezu vernichtet. -

 

Ende der 60er Jahre, begann man mit der Erschließung und Erneuerung der wichtigsten Wegstrecken. Viele Bauarbeiten dauern noch heute an.

 

Im Inselinneren wenige Ansätze von Kultivierungen. Trotzdem ein sehr schöner Anblick

die Vega de Rio Palmas

Bei solchen Anblicken könnte man sich fragen ob dort ein Leben so wie wir es kennen überhaupt möglich ist. Und sicher, kaum vorstellbar für viele Touristen, welche nur Hotelburgen und Strände sehen wollen. Die Antwort auf diese Frage liegt hier auf der Hand: Wer hier wohnt, dem wird einiges an Entbehrungen abverlangt...

Aber, es soll ja Leute geben die 14 Tage auf diese Insel fliegen und nach Antworten suchen. Ja, was verliert und was gewinnt man hier…

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Fuerte 2007 / 9

Auf den Spuren der Guanchen (3)

 

Betancuria

Ein sehenswerter und zugleich geschichtsträchtiger Ort, ist die alte Inselhauptstadt Betancuria.

Gegründet wurde Betancuria im Jahr 1405 von einem normannischen Eroberer Namens Jean de Bethencourt. Unter seiner diktatorischen Obhut entwickelte sich der Ort nur sehr langsam. Schon 87 Jahre bevor Columbus sein Amerika entdecken sollte, war Bethencourt lange nicht der erste, welcher um den Besitz und der Inselherrschaft rang. Vor ihm trieben  dort schon Sklavenjäger und andere wilde Gesellen ihr Unwesen.

Die Kathedrale Santa Maria in Betancuria

Später, am Ende des 15 Jahrhunderts auch andere Rückschläge. Raubüberfälle und Wandalismus musste die noch junge Stadt oft verkraften. Der berüchtigte Seeräuber "Jaban", in Begleitung seiner plündernden und mordenden Horde, legte die Stadt 1593 gnadenlos in Schutt und Asche. Überlebende retteten sich  Hals über Kopf in die Berge und kehrten nach dem abrücken der Piraten nur teilweise zurück. Erst nach und nach erholte sich der Ort zu neuen Leben und die zerstörte, 1426 errichtete Kathedrale Santa Maria,1691 unter großen Anstrengungen wieder aufgebaut.

 

 

Blicke auf die Umgebung

Jahrhunderte langer Raubbau veränderte nicht nur das Gesicht Fuerteventuras, sondern zwangläufig auch die Klimatischen Bedingungen. Dürren häuften sich zunehmend und so manche Ernten blieben zum Leidwesen der Einwohner einfach aus. Nur wenig Spuren erinnern heute daran, das die Insel einst eine grüne und blühende Idylle war! Für die damaligen Menschen, welche stets ihr auskommen hatten, wurde das Leben in Betancuria allmählich zu einem Überlebenskampf.

Aus Mangel an landwirtschaftlichen Nutzflächen, zogen viele Einwohner in fruchtbarere Gegenden, wie Pajara oder Tuinje ab. Jedoch der fortschreitende, meteorlogische Klimawandel und die sich immer schwieriger entwickelnde politische  Lage, zwangen viele Bewohner in die schon überstrapazierten Ballungsgebiete. Letztendlich sahen sich viele Einwohner gezwungen, die Insel zu verlassen. Bis etwa 1835 bildete Betancuria das politische Zentrum der Insel, was danach auf Antigua übertragen wurde. Heute ist Puerto del Rosario die Inselhauptstadt.

 

 

Das örtliche Museum birgt seltene Funde vergangener Epochen. Ein Besuch lohnt sich!

 

 

Der neu angelegte Spiel und Tummelplatz, "Parque de Mayores"

 

Heute lebt der Ort fasst ausschließlich vom Tagestourismus. Allerlei Kunst und auch Ramsch wird hier und da angeboten. Einige Galerien und Werkstätten, bei denen man einheimischen Künstlern zusehen kann, sind ebenfalls dort zu finden. Am bekanntesten ist wohl die "Casa Santa Maria", direkt neben der Kirche wo auf großzügiger Fläche div. Kunstgegenstände angeboten werden. Die Kirche selbst dient noch als Museum, wo als Attraktion auch das Banner der Eroberer ausgestellt ist.

 

 

Klein aber fein, das Valtarajal!

Wir nahmen uns an diesen Tag mal wieder viel Zeit und es gab immer wieder etwas Neues zu bestaunen. Besonders das leckere Essen und an dieser Stelle sei das Restaurant "Valtarajal" erwähnt. Allen Liebhabern der Kanarischen Küche empfehlen wir da mal vorbei zuschauen. Leute, vergesst "AI", das Essen dort schlägt jedes Hotelbuffet um Längen! Ja, wir konnten es nicht lassen uns an zwei großen Platten "Carne - Mixtura" zu laben, welche entzückender Weise mit reichlich und viel Knoblauch getuned waren.

 

 …und wie Praktisch, wenn man dann noch einen offenen Jeep fährt! *kicher*

Danach noch ein Verdauungs- Spaziergang durch die Straßen...

 

Das Auto, vermutlich vom "Dorfsheriff"

Alt, bezahlt und meilenweit weg vom TÜV oder  irgendwelchen Abgasnormen...

 

Ford, Opel? keine Ahnung

Betancuria, wir kommen wieder!

Betancuria ist von einem dörflichen Charakter geprägt und besitzt heute gerade mal um die 100 Einwohner.  Der Ort strahlt eine unglaubliche Ruhe aus und geradezu verschlafen ging so der Alltag vonstatten. Die Menschen sind freundlich bis zurückhaltend. Hier kennt sich jeder, da wird bei jeder Gelegenheit getratscht und geplaudert. In Betancuria ticken die Uhren irgendwie anders. Man sollte also bei allem Geduld mit bringen und sich über nichts wundern. Der örtliche Supermarkt ist Treffpunkt, Poststelle und Callcenter zugleich.

All das spielt sich auf etwa 10 m² Ladenfläche im charmantem "Tante Emma" Stil ab.

Ja, selbst die Hühner, welche ungeniert in den Nachbarsgärten herum wühlen, machen einen zufriedenen Eindruck...

Am späten Nachmittag machten wir uns wieder auf, weitere interessante Ausflugsziele lagen ja noch vor uns.

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Fuerte 2007 / 10

Tarajalejo

 

Eigentlich wollten wir an diesen Tag Antigua besuchen, aber auf den Weg dort hin wurden an einer größeren Baustelle aufgehalten. Nun, aus Richtung "Tuinje" kommend, führte leider nur diese eine Straße dort hin.

 

Des öfteren am Wegesrand zu sehen: selbst gebaute Backöfen welche noch immer im Gebrauch sind!

..und dann Baustelle:

 

So kam es, das wir vorerst Kehrt und einen Abstecher nach dem kleinen Fischerort "Tarajalejo" machten, welcher im Süden der Ostküste liegt:

Ein hübscher Springbrunnen ziert das Zentrum Taralajeos

 

Man sagt, das es für jeden zweiten Einwohner mindestens 1 Auto gibt. Wie wir feststellen konnten, hat man da nicht ganz unrecht..

 

 

Taxis (ohne Ende) säumten die Straßen und warteten gedulig auf Fahrgäste

 

Die "Policia Local" war in Tarajaleo allgegenwärtig!

 

Skurrile  Straßen, welche sich förmlich an den aufsteigenden Karst anschmiegen.

Viele  Gebäude sind, wie übrigens  überall auf der Insel, architektonisch eher zweckgemäß. Bei so manchen "Bauherren" unter den Urlaubern, löste dieser Zustand oft interessante Diskussionen aus.-

 

 

"Das schönste ach wie Wunderbar, war ein Käffchen hier und da"!

 

 

Hier war nur wenig vom üblichen Tourismus zu sehen und auch der Strand war kaum von Badegästen besucht

 

 

Das Meer auf Fuerteventura ist allgegenwärtig und bestimmt so meist den Alltag. Wo immer man hin kommt, ist es wie vor Hunderten von Jahren. Fischer die jeden Tag mit ihren Booten zum Fang hinaus fahren und so ihr Auskommen bestreiten. Als Gast die Ehre den hervorragenden Fisch in den vielen Restaurants genießen zu dürfen. Ja, wenn wir ein Schiff hätten so läge es sicher hier vor Anker und im Herzen ist dies bei uns schon längst geschehen. -

 

 

Allmählich steht nun im August der nächste Inselbesuch an. Somit möchte ich an dieser Stelle vorerst schließen und werde natürlich meinen Urlaubsbericht mit dem von 2008 im August fortsetzen!

 

Freundlichst

 

C&A

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